KARIN GERBER

Gleichgewicht und Harmonie

Es ist ein Naturgesetz, dass sämtliche dynamischen Prozesse auf der Erde immer nach Harmonie streben. Entsteht ein Zuviel, schwingt das Pendel zwangsläufig in die andere Richtung. Es ersetzt mich immer wieder in Erstaunen wie sich dieses Gesetz durch alles hindurchzieht. Sei dies im Kleinsten, wo unsere Körperzellen ein elektrisches Fliessgleichgewicht durch ihre Membran hindurch aufrecht erhalten, im Körper generell, wo z. B. unsere Darmflora oder unser Hormonsystem ständig ein Gleichgewicht anstreben. Oder ein zuviel oder zuwenig an Bewegung, Ernährung, Entgiftung, etc. immer auf sich aufmerksam machen. Unzählige Beispiele gibt es auch in der Natur, meteorologisch, sogar auf planetarischer Ebene und natürlich auch im geistigen und spirituellen Bereich. Überall ist die natürliche Tendenz zu Gleichgewicht vorhanden und das Streben danach sieht meistens nach Problemen aus. Doch das Problem ist einzig der Versuch zur Lösung, die natürliche Tendenz zu Harmonie.

Meine Erfahrungen in der Naturheilkunde und besonders die Arbeit mit Menschen, haben mir über all die Jahre gezeigt, wie entscheidend es ist, Ungleichgewicht zu erkennen. Versuche ich z. B. eine verspannte Nackenmuskulatur mit Massage zu lösen, obwohl diese aus dem Grund angespannt ist, um eine verkürzte Brustmuskulatur zu kompensieren, nehme ich dem Körper damit seine „Lösung“ zum Gleichgewicht. Entsprechend kann keine dauerhafte Harmonie entstehen.

Dynamische Prozesse sind immer in einem Fliessgleichgewicht. Also immer in Bewegung, immer im Ausgleich, sie verlangen nach Veränderung. Die Bereitschaft zur Veränderung ist deswegen Voraussetzung zum Erreichen von Gleichgewicht.

Persönlich

Die Arbeit als medizinische Praxisassistentin brachte ein umfassendes Verständnis der Behandlungen der Schulmedizin. Auf dieses Wissen greife ich wenn nötig gerne zurück um integrativer arbeiten zu können. Der Ausbildungsbeginn zur Naturheilpraktikerin stiess dann einen nie mehr endenden Wissensdurst an, begleitet natürlich von der Sammlung eines grossen Erfahrungsschatzes.

Während meiner Ausbildungszeit in Faszienarbeit war Patrick Flückiger zeitgleich in seiner Ausbildung in Functional Training. Wir stellten damals fasziniert fest, dass sich unsere Themen problemlos überlappten. Wir sprachen vom gleichen, und konnten uns wunderbar ergänzen. In der Therapie am passiven Menschen, der bereits ein „Problem“ hat, kann ich von Pat profitieren, welcher immer den aktiven (meist) verletzungsfreien Menschen im Mittelpunkt hat. Und andersrum, profitiert Pat von meiner Erfahrung, wie sich die menschlichen Gewebe unter gewissen Bewegungsmustern anfühlen und entwicklen.

Dieser immens wertvolle Austausch zwischen Pat und mir, der sich heute längst weit über den Bewegungsapparat hinaus erstreckt, sowie unsere gemeinsame Passion immer ein wenig weiter zu sehen, noch mehr Zusammenhänge zu erkennen und die Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen, erfüllen mich mit tiefer Dankbarkeit.

Dementsprechend eine schöne Ergänzung zur therapeutischen Tätigkeit, wo mein ganzes Hintergrundwissen natürlich auch zum Tragen kommen kann, ist für mich die Leitertätigkeit im Training. Im regulären Trainingsbetrieb ist dies das hoch intensive Intervalltraining und ab und zu Vertretungen für das funktionelle Training.